Nach seinem Studium bei Reinhard Goebel in Amsterdam wurde Anton Steck Konzertmeister und Solist bei drei der weltweit bekanntesten Alte-Musik-Formationen: Erst beim legendären Ensemble „Musica Antiqua Köln“, dann bei „Les Musiciens du Louvre“ und schließlich bei „Concerto Köln“. 1996 gründete er das „Schuppanzigh-Quartett Köln“ und 1997 feierte er sein Debüt als Dirigent.
Anton Steck konzertiert weltweit, seine zahlreichen Aufnahmen wurden mehrfach von der Presse mit Preisen ausgezeichnet. Dabei reicht die stilistische Spannbreite vom Barock bis weit in die Romantik – immer auf Originalinstrumenten, aber auch mit einer strikten Auseinandersetzung mit der erforderlichen Aufführungspraxis. Bei seinen Recherchen entdeckte er die romantischen Violinkonzerte von Bernhard Molique, die er mit L’arpa festante und Christoph Spering einspielte. Mit dem britischen Dirigenten Matthew Halls (und L’arpa festante) nahm Steck die Erstfassung des berühmten Violinkonzertes von Beethoven nach dessen Handschrift auf, die deutlich von der uns heute bekannten Version abweicht. Für diese Aufnahme komponierte er drei neue Kadenzen, die in einer stilistischen Nähe zur Beethoven-Zeit bleiben.
Mit dem Schuppanzigh-Quartett hat er neben einer dreiteiligen Haydn-Collage auch eine mehrteilige Serie mit Streichquartetten und Quintetten von Ferdinand Ries produziert. Die Aufnahme von Beethovens Quartett Opus 59/3, die das Schuppanzigh-Quartett auf Beethovens Instrumenten einspielte, wurde in der Jubiläumsausgabe „Complete Beethoven Edition BTHVN2020“ der Deutsche Grammophon Gesellschaft (DGG) neu aufgelegt.
Neben seiner ständigen Beschäftigung mit Interpretationsfragen zur Barockmusik ist die Musik der Klassik und des 19. Jahrhunderts ein wichtiger Teil seiner künstlerischen Auseinandersetzung. 2018 erhielt er eine Einladung an die Universität Oxford, um auf der Konferenz „Transforming C19 HIP“ einen Vortrag über das Thema „Portamento“ zu halten. Zusammen mit der norwegischen Fortepianistin Christina Kobb entwickelte er einen neuen interpretatorischen Ansatz zur Musik der „Wiener Klassik“. 2019 gründete er das „L’Orchestre héroique“, welches hauptsächlich aus ehemaligen Studierenden seiner Klasse formiert und sich auf die Musik von Beethoven und dessen Zeitgenossen konzentriert. Seit dem Jahr 2000 ist Anton Steck Professor für Barockvioline und Ensembleleitung an der Hochschule für Musik Trossingen.