Das schlaue Füchslein

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Das Schlaue Füchslein

Eine musikalische Erzählung für Jung und Alt

Benjamin Becks Bearbeitung von „Das schlaue Füchslein“ verkörpert eine Form dermusikalischer Erzählung, die auf der dreiaktigen Oper von Leos Janáček basiert,arrangiert und umgeschrieben für Bratsche, Klavier und Erzähler. Es handelt sich umeine fantasievolle und lebendige Aufführung, die Grenzen zwischen den künstlerischenGenres verwischt und sensible, facettenreiche Musik und fantastische Erzählungen malaufeinander folgen, mal ineinander greifen lässt.

Die Vorstellung besteht aus 17 Auszügen aus der Originaloper und einer innovativenNeufassung des Librettos. Janacek liebte es Eindrücke aus der Natur aufzunehmen undauszudrücken. Seine Motive „wachsen aus der Erde, aus den Tieren und aus denMenschen und sind mit allem verknüpft, was ist“ und wirken somit wie eine wortloseOde an die Schönheit der Natur, während der Schauspieler der Geschichte Substanzverleiht, um uns eine denkwürdige Fabel zu erzählen – eine universelle Erzählung überLiebe, menschliche Beziehungen, Natur und Leben. Der Zuhörer wird eingefangen inder intensiven theatralischen Aktion, und unmittelbar zum Eintauchen in die ganzeGeschichte und ein poetisches Tongemälde verleitet.

Wunderbar ist die unaufdringliche Vielschichtigkeit des Stücks: vordergründig treffenwir im Mährischen Wald auf Füchslein Schlaukopf, einer intelligente und emanzipierteFüchsin die im jungen Aller vom Förster entführt und auf den Bauerhof gebracht wird.Sie wird schließlich erwachsen, flieht und erlebt zahlreiche Abenteuer, bevor sietragischerweise stirbt um ihre Familie zu retten. Ihre Geschichte scheint vorbei zu sein,doch einige Monate trifft der Förster Bartos eine Tochter von Schlaukopf, die ihr seltsamähnlich sieht…

Über die reine Handlungsebene hinaus, berührt das Stück allerdings Themen wie dieVerstrickung der menschlichen Seele und den Kampf des Menschen mit seinerUnvollkommenheit sowie die ambivalenten Beziehung zwischen Förster und Füchsin:Anziehung und Abneigung, Sehnsucht und Trotz spiegeln hier in Gestalt des alterndenFörsters nicht zuletzt auch Janaceks persönliche Biografie wieder und damit seinunerfülltes Verhältnis zur „fernen Geliebten“, der 35 Jahre jüngeren Kamila Stösslöva.

Auch die Komik soll nicht zu kurz kommen – beispielsweise wenn die Eule sich sittlichüber die wilde Ehe des Fuchspaares entrüstet oder die Füchsin mit revolutionärenGebärden versucht den Hühnern emanzipatorisches Gedankengut einzuimpfen.

Eine Oper, in der letztendlich ein Steinpilz Überlegungen über den Kreislauf der Naturauslöst, ein Frosch das letzte Wort quakt und sich damit, bezeichnend für das Stück, sämtliche schwülstigen Sentimentalitäten verbieten, ist nicht ohne Grund von Janacekselbst als sein bestes Werk bezeichnet worden. Ein bewegender Moment wenn deralternder Förster zum Schluss der Oper seine persönliche Wehmut überwindet und Trostin der ewigen Jugend der Natur findet und singend schließt: „mit gesenkten Köpfenwerden die Menschen gehen und begreifen, dass ein überirdische Glück um sie gesätist“.

Das Konzert erfordert neben den drei Künstlern einen Konzertflügel sowie einen kleinenTisch und einen Stuhl als Requisiten. Die gesamte Aufführung dauert 70 Minuten ohnePause und kann sowohl in französischer als auch in deutscher Sprache gespielt werden.Das Konzertformat macht sich explizit zur Aufgabe, trotz kompakter Umsetzung dessenmusikalische individuellen Eigenarten sowie seine Tiefe und Aussagekraftbeizubehalten.Aufgrund des fabelhaften Inhalts ist die Oper hervorragend für Kinder- undJugendkonzerte geeignet und schlägt darüber hinaus im Dienst der MusikvermittlungBrücken, führt an klassische Musik heran und weckt Neugierde.

Wenn es die technischen Mittel vor Ort ermöglichen, kann die Aufführung erstmals mitOriginalbildern des Malers Stanislas Lolek (1873-1936) unterlegt werden: nachdemJanacek seine Haushälterin beim Zeitung lesen laut auflachen hörte wurde er auf dieIllustrationen des tschechischen Malers aufmerksam, schnitt sich daraufhin alle Folgenseiner Zeichnungen aus der Zeitung „Lidove noviny“ aus und verwendete sieletztendlich als Grundlage für seine Oper.

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