Streichsextett

Kammerkonzert
Datum22 Aug '24
Uhrzeit
19:30 â€” 22:00

Programm

Mozart, Beethoven, Schönberg

  • Yana Dekhova Violine
  • Rüdiger Lotter Violine
  • Dunia Ershova Viola
  • Jone Kaliunaite Viola
  • Mathias Hehrmann Violoncello
  • Romain Garioud Violoncello
  1. Wolfgang Amadeus Mozart

    1756-1791

    Sinfonia Concertante, KV 364, bearbeitet für Streichsextett

    • Andante maestoso
    • Andante
    • Presto
  2. Ludwig van Beethoven

    1770-1827

    Streichquintett nach der Violinsonate op. 47, (Kreutzersonate, 1803 )

    • Adagio sostenuto – Presto
    • Andante con variazioni
    • Presto
  3. Arnold Schönberg

    1874-1951

    Streichsextett „Verklärte Nacht“ op. 4 (1902)

    • Alle Programmdetails anzeigen

      Sinfonia Concertante Es-Dur für Violine, Viola und Orchester, entstanden 1779, erschien 1808 als „grande sestetto concertante”, bearbeitet von einem Anonymus, inzwischen herausgegeben von Christopher Hogwood.

      Verklärte Nacht, entstanden 1899, UA 1902: formal eine einsätzige spätromantische Komposition, die den fünf Strophen des Gedichtes von Richard Dehmel folgt: in einer hellen Mondnacht geht ein Paar spazieren; die Frau gesteht ihrem Geliebten, dass sie das Kind eines anderen erwartet. Der Mann aber bekennt sich bedingungslos zu ihr und wird das fremde Kind als sei eigenes annehmen.
      Bei der Uraufführung 1902 stieß das Werk beim Publikum auf Ratlosigkeit, heute ist es eines der meistgespielten Werke Schönbergs.

       

      Arnold Schönberg, Verklärte Nacht op. 4

      Zwei Menschen gehn durch kahlen, kalten Hain;
      der Mond läuft mit, sie schaun hinein.
      Der Mond läuft über hohe Eichen,
      kein Wölkchen trübt das Himmelslicht,
      in das die schwarzen Zacken reichen.
      Die Stimme eines Weibes spricht:

      Ich trag ein Kind, und nit von dir,
      ich geh in Sünde neben dir.
      Ich hab mich schwer an mir vergangen;
      ich glaubte nicht mehr an ein Glück
      und hatte doch ein schwer Verlangen
      nach Lebensfrucht, nach Mutterglück
      und Pflicht – da hab ich mich erfrecht,
      da ließ ich schaudernd mein Geschlecht
      von einem fremden Mann umfangen
      und hab mich noch dafür gesegnet.
      Nun hat das Leben sich gerächt,
      nun bin ich dir, o dir begegnet.

      Sie geht mit ungelenkem Schritt,
      sie schaut empor, der Mond läuft mit;
      ihr dunkler Blick ertrinkt in Licht.
      Die Stimme eines Mannes spricht:

      Das Kind, das du empfangen hast,
      sei deiner Seele keine Last,
      o sieh, wie klar das Weltall schimmert!
      Es ist ein Glanz um Alles her,
      du treibst mit mir auf kaltem Meer,
      doch eine eigne Wärme flimmert
      von dir in mich, von mir in dich;
      die wird das fremde Kind verklären,
      du wirst es mir, von mir gebären,
      du hast den Glanz in mich gebracht,
      du hast mich selbst zum Kind gemacht.

      Er faßt sie um die starken Hüften,
      ihr Atem mischt sich in den Lüften,
      zwei Menschen gehn durch hohe, helle Nacht.

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