Umbruch – Schostakowitsch Zeitgenossen

Kammerkonzert
Datum26 Aug. '25
Uhrzeit
19:30 — 22:00
Spielort
  1. Sergej Rachmaninov

    1873-1943

    Vocalise op. 34, Nr.14, e-moll

    • Lento – molto cantabile
  2. Dmitry Schostakowitsch

    1906-1975

    Violin Sonate op.134

    • Andante
    • Allegretto
    • Largo
  3. Pause
  4. Alexander Glasunov

    1865-1936

    Chant du ménestrel für Violoncello und Klavier op. 71

  5. Reinhold Gliere

    1874-1965

    Auszüge aus „12 Albumblätter für Cello und Klavier“ op. 51

  6. Dmitry Schostakowitsch

    1906-1975

    Trio Nr. 2 op. 67, e-moll

    • Andante – moderato
    • Allegro con brio
    • Largo
    • Allegretto adagio
    • Alle Programmdetails anzeigen

      Schostakowitsch und seine Umgebung

      Sergej Rachmaninow – „Vocalise“ op. 34/14 für Cello und Klavier
      Im Vergleich zu Tschaikowskys Liedern fällt bei Rachmaninow sofort die besondere Rolle des Klaviers auf: Klangspiele, Arabesken und impressionistische Farbflächen verleihen jedem Lied eine eigene Aura. So beginnt Puschkins „Georgisches Lied“ mit einem orientalisch anmutenden Vorspiel, das an ein Volksinstrument erinnert. Die Singstimme beschwört die Sehnsucht nach der fernen Heimat Georgien, wobei die melismatische Führung bereits auf die berühmte „Vocalise“ vorausweist. Ursprünglich gehörte sie zu den 14 Liedern op. 34 (1910–1912), die Rachmaninow für herausragende russische Sänger schrieb. Gewidmet war die „Vocalise“ der Sopranistin Antonina Neschdanova.

      Dmitri Schostakowitsch – Violinsonate op. 134
      1967 komponierte Schostakowitsch sein Zweites Violinkonzert für den Geiger David Oistrach – irrtümlich zu dessen vermeintlichem 60. Geburtstag. Als er den Irrtum bemerkte, schrieb er 1968 die Violinsonate, um das Versäumnis wettzumachen. Entstanden zwischen der 13. und 14. Sinfonie, spiegelt sie die Angst und Verzweiflung von Schostakowitschs Spätwerk. Oistrach berichtete, die Sonate sei überall „enthusiastisch begrüßt“ worden. Bereits 1970 stand ihr dritter Satz auf der Pflichtliste für den Tschaikowsky-Wettbewerb.

      Alexander Glasunow – „Chant du ménestrel“ für Cello und Klavier
      Der Petersburger Komponist und einer der Lehrer Schostakowitschs schrieb dieses lyrische Stück 1890. Um die Jahrhundertwende war es ein beliebtes Konzertstück und zeugt von Glasunows Fähigkeit, Melodie und Klangfarbe elegant zu verbinden.

      Reinhold Glière
      Glière, ein russischer Komponist mit deutschem Vornamen und französischem Nachnamen, wurde in Kiew geboren. Zunächst brillanter Geiger, studierte er am Moskauer Konservatorium bei Sergej Tanejew, Tschaikowskys Lieblingsschüler. Er gehörte damit zur Generation junger Moskauer Komponisten wie Rachmaninow und Skrjabin, die nach Tschaikowskys Tod der russischen Musik neue Wege wiesen.

      Dmitri Schostakowitsch – Klaviertrio Nr. 2 e-Moll op. 67
      Im Zweiten Weltkrieg verlor Schostakowitsch viele Freunde. Besonders schwer traf ihn 1944 der plötzliche Tod des Musikkritikers und universal gebildeten Musikwissenschaftlers Iwan Sollertinski, der als Programmgestalter der Leningrader Philharmoniker ein leidenschaftlicher Verfechter von Mahlers Musik war. Er hatte Schostakowitsch früh unterstützt und dessen Entwicklung vom linientreuen Konservatoriumsabsolventen zum eigenständigen Opernkomponisten („Lady Macbeth von Mzensk“) gefördert.
      Das Trio e-Moll entstand als Requiem für den Freund. Mit scharfen Kontrasten zwischen lyrischer Intimität und harscher Realität verweist es auf Sollertinskis Mahlerdeutung: Musik als Spiegel subjektiven Empfindens und zugleich der grausamen Wirklichkeit. Schostakowitsch komponierte in das Werk jüdische Themen ein und setzte damit zugleich ein verschlüsseltes Zeichen gegen den kollektivistischen Zwang der sowjetischen Kulturpolitik – eine subtile Hommage an Sollertinskis Individualismus.

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